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Dr. Georg Feitscher

 

Doktorand (1/2013-8/2016)

im Teilprojekt C2
Stillgestellte Zeit und Rückzugsräume des Erzählens. Muße und Autorschaft am Beispiel des autobiographischen Erzählmodells


Dissertationsprojekt

Reflexive Muße. Die Topik autobiographischer Erzählungen der Gegenwart

Freiräume der Muße gelten in der literarischen Tradition als Voraussetzungen für die Selbstreflexion von Autoren und ihre autobiographische Rückschau auf das eigene Leben, da Muße erst den räumlichen und zeitlichen Rahmen für gelungene Ich-Erzählakte hervorzubringen scheint. Anhand eines Textkorpus, das literarische ebenso wie populäre autobiographische Texte umfasste (u. a. von Christa Wolf, Max Frisch, Günter Grass, Marcel Reich-Ranicki, Reinhold Messner, Rainald Goetz, Robert Gernhardt und Georges Perec) untersuchte das Dissertationsvorhaben, auf welche Weise das gattungstypische Ideal der mußevollen Lebensreflexion auch nach 1960 in erzählerischen Selbstentwürfen von AutorInnen fortwirkt, in einigen Werken aber auch unterlaufen oder modifiziert wird. Die Studie konnte insbesondere zeigen, dass die räumliche und zeitliche Struktur der Muße häufig in topischen Situationen und Inszenierungen des erzählenden Ich figuriert (Rückzug, Natureinsamkeit, Reisen, Spaziergänge und mehr), welche durch die Gattungsgeschichte bis in die Literatur der Moderne und Postmoderne wirken.

Die Dissertation wurde im August 2016 eingereicht und ist unter dem Titel Kontemplation und Konfrontation. Die Topik autobiographischer Erzählungen der Gegenwart (Otium. Studien zur Theorie und Kulturgeschichte der Muße 9; Tübingen 2018) erschienen.


Projektrelevante Publikationen

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