Dr. Konstantin Rapp
Slavisches Seminar
Post-Doktorand (1/2017-12/2020)
im Teilprojekt G3
Verordnete Arbeit, gelenkte Freizeit – und Muße? Marxismus und dosug in der sowjetischen Kultur
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Postdoc-Projekt
In meinem Projekt beschäftigte ich mich mit den unterschiedlichen Formen der Konzeptualisierung von Muße in der Sowjetunion der 1920er – 30er Jahre im Kontext der marxistischen Vorstellungen von Arbeit und Freizeit. Das neue sowjetische Konzept der Muße (russ. dosug) wurde zuerst anhand von Texten zur marxistisch-sowjetischen Ideologie und Arbeitstheorie sowie am Beispiel von ästhetisch-programmatischen Texten russischer Künstler untersucht (z.B. Kazimir Malevič). Einen weiteren Schwerpunkt der Analyse stellte die didaktische Vermittlung dieses Konzepts in der Literatur für Kinder dar.
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen Muße-Diskurse in ausgewählten literarischen Texten der 1920er – 30er Jahre. Anhand von literarisch stilisierten Schilderungen des streng reglementierten und durch (kollektive) Arbeit strukturierten sowjetischen Alltags galt es zu prüfen, inwiefern dieser Nischen für mußeaffine Erfahrungen bot und welche Rolle diesen Erfahrungen im Verhältnis von Kollektiv und Individuum unter totalitären Bedingungen zukam.
Projektrelevante Publikationen
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