Judith Müller
Stand 10/2021
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Stipendiatin im IGK (05/2018-07/2018) Assoziiertes Mitglied im IGK (09/2018-12/2020) ORCID iD: 0000-0001-5754-3290 |
Dissertationsprojekt
Die Perzeption Europas in der hebräischen Literatur von 1890 bis 1938
Judith Müllers Dissertationsprojekt über die Perzeption Europas in der hebräischen Literatur von 1890 bis 1938 untersuchte Prosatexte von Micha Josef Berdichevsky, David Fogel, Gershon Shofman und Lea Goldberg. Diese Romane und Novellen wurden vor dem geokulturellen Hintergrund Mitteleuropas verfasst und zeigen somit eine Europäizität, die in direktem Zusammenhang mit der Verbindung zwischen Zentrum und Peripherie sowie einer ständigen kulturellen Übersetzung und einem kontinuierlichen Wandel steht. Mit Blick darauf war es von großem Interesse, das Dreieck der Metropolen Berlin-Wien-Paris näher zu betrachten. Jede dieser Städte zog einen oder mehrere der zu diskutierenden Autoren an und beeinflusste so ihr Schreiben, ihre Sprache und den Inhalt der untersuchten Texte. Diese Städte ermöglichten es den Autoren und ihren Charakteren, die Enge von Tradition und Konvention im Schtetl zu verlassen. Das Überschreiten mehrerer Grenzen ist dabei eine zentrale Voraussetzung und ermöglicht die Ankunft in einer neuen Raumzeitlichkeit. Danach wurden die Wege jedoch immer individueller: Für einige ist der künstlerische Freiraum tatsächlich an einem spezifischen Ort zu finden, für andere verkörpert er sich in der Zeitlichkeit ihres Schreibens und den dadurch geschaffenen Räumen.
Die Dissertation wurde im März 2022 eingereicht.