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R - Raumzeitlichkeit

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R1 - Muße und musikalische Immersionserlebnisse

Prof. Dr. Anne Holzmüller-Riechers

Das Teilprojekt untersuchte musikalische Immersion als phänomenale Erscheinungsform von Muße und die Grenzen zur Muße. Ausgehend von der These, dass Klang eine virtuelle Raumzeitlichkeit erlebbar machen kann, fragte das Teilprojekt nach Diskursivierungen und kompositorischen Inszenierungen von Immersionserlebnissen: zum einen im späten 18. Jahrhundert, wo sich in Musikschrifttum und musikalischen Gestaltungsformen das Immersionserlebnis als neues musikästhetisches Paradigma abzeichnet; zum anderen in der musikalischen Gegenwartsästhetik, wo immersive Erlebnisformen virtueller Medientechniken musikalisch aufgegriffen werden.

Mitarbeiter:
Johannes Bernet

 

R2 - Urbane Muße um 1800. Flanerie in der deutschen Literatur

Prof. Dr. Peter Philipp Riedl

 

Das Teilprojekt untersuchte Lebensformen und Verhaltensmuster urbaner Muße in der deutschen Literatur und Publizistik um 1800. Im Zentrum standen Formen der Flanerie, deren Geschichte und diskursive Verhandlung neu beleuchtet wurden. Betrachtet wurden Reise- und Korrespondentenberichte aus den Metropolen London und Paris sowie Goethes Wahrnehmung von Rom, Venedig, Neapel und Palermo. Mit der Analysekategorie Muße wurden Beschreibungen von großstädtischen Lebensformen, die keinen unmittelbaren zeitlichen Zwängen unterliegen, ebenso differenziert erfasst wie die jeweilige Figur des Beobachters, dem sich im verweilenden Blick Mußeräume als Reflexionsräume öffnen.

Mitarbeiter:
Dr. René Waßmer

 

R3 - Muße im Wald: Konstruktion eines Konzepts in Geschichte und Gegenwart

Prof. Dr. Daniela Kleinschmit,
Prof. Dr. Uwe Eduard Schmidt

 

Das Teilprojekt explorierte die soziale Konstruktion von Wald als Raum der Muße der letzten zweihundert Jahre bis in die Gegenwart. Faktoren und Prozesse, welche diese sozialen Konstruktionen beeinflussen, wurden identifiziert und deren Repräsentation in der Gegenwart quantifiziert. Aus der Analyse der historischen und aktuellen Raumkonstruktionen, die die Beziehungen von Individuen und Gesellschaften zu ihren Wäldern beeinflussen, wurden Grundlagen für die Interpretation vergangener und aktueller forstpolitischer Entwicklungen gewonnen.


Mitarbeitende:

Johannes Litschel
Dr. Andy Selter
Sibylle Roth

 

R4 - Architektonische Mußeräume der Moderne in Theorie, Praxis und Empirie

Prof. Dr. Hans W. Hubert

Das kunsthistorische Teilprojekt untersuchte mit Andachtsräumen, Ausstellungsräumen bzw. Museen, Badeanlagen sowie Bibliotheken Beispiele moderner und zeitgenössischer Architektur, deren Leitziel darin besteht, für die Benutzerinnen und Benutzer eine spezifische mußeaffine Atmosphäre zu schaffen. Sie wurden analytisch erschlossen und vor dem Hintergrund der zugehörigen Theorien, Debatten und Begrifflichkeiten interpretiert. Ein empirischer Teil zur Raumwahrnehmung und Zeitempfinden ergänzte die kunstwissenschaftlichen Untersuchungen.

Mitarbeiter:
Lorenz Orendi

 

R5 - Warten und Erwarten in Mußeräumen: Eine empirische Studie zum Zusammenhang zwischen Erwartung, Raumatmosphäre und Zeitbewusstheit

Prof. Dr. Roland Thomaschke

Wartezeiten können emotional sehr unterschiedlich erlebt werden: zeitfokussiert und voller Ungeduld oder aber als zeitvergessene mußevolle Auszeiten. Im Teilprojekt wurde, basierend auf architekturpsychologischen Hypothesen, untersucht, inwiefern durch baugestalterische Mittel gezielt Raumatmosphären erzeugt werden können, die Warteerleben positiv beeinflussen. Dabei sollte auch die Rolle von Erwartungen untersucht werden. Leitend war hierbei die Arbeitshypothese, dass Warten tendenziell positiver und zeitvergessener erlebt wird, je weniger es von starken Erwartungen an die unmittelbare Zukunft nach dem Warten geprägt ist.

Mitarbeiterin:
Sonja Ehret