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Lyudmila Kuznetsova

Stand 07/2018

Lyudmila Kuznetsova

 

 

 

Stipendiatin im IGK von April 2018 bis Juli 2018


Dissertationsprojekt

Das Projekt "The Phenomenon of the Soviet Resort (1920 - 1950th)" untersucht die Entstehung der Freizeitindustrie in der Sowjetunion mit einem  Fokus auf dem Ressortsystem und will zur Diskussion über multiple Modernitäten beitragen. Das wachsende Interesse an der Organisation der Freizeit der Arbeiter in der Zwischenkriegszeit war eine europäische und sogar eine weltweite Tendenz. In der Sowjetunion führten politische und soziale Veränderungen dazu, dass der Urlaub in den Ferienorten zu einem wichtigen Teil der sowjetischen Kultur und Ideologie wurde.

Freizeit wird bei dieser Forschung meist als Ressource verstanden. Die sowjetischen Behörden nutzten diese Ressource, um die Bürger zu kontrollieren, zu disziplinieren, zu erziehen und zu locken. Auf der anderen Seite hatte die Ressort-Freizeit ein inneres Widerstandspotential. Freizeit als Ressource für den Widerstand bezieht sich auf das Verständnis von Ressorts als Raum des Friedens und der Freiheit. Die UdSSR wird als autoritärer Staat beschrieben, aber das sowjetische Ressort war auch ein Beispiel für den Widerstand gegen sowjetische Vorstellungen über die Organisation der Freizeit.


Ljudmila Kuznetsova war Stipendiatin des Sonderforschungsbereichs 1015 "Muße. Grenzen, Chronotope, Praktiken" vom 1. April 2018 bis 31. Juli 2018. Während ihrer Zeit in Freiburg konzentrierte sie sich auf den europäischen und weltweiten Kontext der Veränderungen sowjetischer Freizeitvorstellungen. Lyudmila Kuznetsova promoviert in Geschichte an der Europäischen Universität St. Petersburg (Betreuer: Prof. Dr. Boris Kolonitskii).

Ihre Forschung konzentriert sich auf verschiedene Kontexte (politisch, sozial, wirtschaftlich, kulturell), in denen es in der UdSSR  Freizeitindustrie und -praktiken gab.